Geschrieben von Markus Schumacher im August 2012

Noch ein Blick auf "GOTT ist GEIST (Johannes 4,24)

„GOTT ist GEIST und die IHN anbeten, müssen im Geist und Wahrheit anbeten.“ Johannes 4,24

Einige Unitarier bezweifeln, dass diese Worte von Jesus Christus eine Erklärung über die grundlegende und substanzielle Beschaffenheit GOTTES sind.

Der Text selber ist vollkommen eindeutig und ganz klar, „GEIST ist DER GOTT“ heißt wörtlich und dies bedeutet, dass GOTT in SEINEM ganzen Wesen ausschließlich GEIST ist, sowohl in SEINER EXISTENZ, als auch im gesamten WIRKEN. Beides ist untrennbar miteinander verbunden.

Um GOTT anbeten zu können, müssen Menschen im Geist sein und dies bedeutet, dass sie mit einem kleinen Teil des Wirkens und der Substanz GOTTES erfüllt sein müssen.

Das Wort GEIST hat mehrere Bedeutungen: Es bedeutet, ATEM, WEHEN, MACHT, BEWUSSTSEIN bzw. VERSTAND und gespeicherte als auch wirksame KRAFT/Energie. Der Verfasser vertritt die Ansicht, dass alle Bedeutungen bei der Aussage „GOTT ist GEIST“ zu berücksichtigen sind.

Die zuletzt genannte wirksame Kraft ist als einzige Erklärung unzureichend, weil alle wirksamen KRÄFTE/Energien immer von GOTT ausgehen und aus IHM heraustreten. GOTT lässt schließlich SEINE MACHT wirksam werden, oder man kann sagen, ER lässt einen Teil SEINER MACHT wirksam werden. Dem GEIST der WIRKSAMKEITEN geht der GEIST als konzentrierte MACHT voraus. Diese konzentrierte MACHT wird von dem Herrn Jesus ausdrücklich mit GOTT SELBST gleichgesetzt.

„Jesus spricht zu ihm: Du hast es gesagt, doch ich sage euch: Von nun an werdet ihr den Sohn des Menschen sitzen sehen zur Rechten DER MACHT und kommen auf den Wolken des Himmels.“ Matthäus 26,63

In ähnlicher Weise hatte Jesus GOTT mit GEIST gleichgesetzt.

Paulus macht klar, dass GOTT ALLEINIGER MACHTHABER ist:

„die wird zu seiner Zeit, DER selige und ALLEINIGE MACHTHABER zeigen, DER KÖNIG der Könige und HERR der Herren, DER ALLEIN UNSTERBLICHKEIT hat und ein unzugängliches Licht BEWOHNT, DEN keiner der Menschen gesehen hat und auch nicht sehen kann. DEM sei Ehre und ewige Macht. Amen.“ 1.Timotheus 6,15-16

Herbert John Jantzen übersetzt KRAFTINHABER und Fritz-Henning Baader mit VERMÖGENSMACHTHABER.

Alle Kräfte und Mächte, aus welchen das Universum und der Himmel bestehen und welche in ihnen wirken, gehen also dem Wortlaut jener Stelle nach von einer EINZIGEN MACHT-ZENTRALE aus, von GOTT, welcher alleiniger KRAFT/MACHTINHABER ist und somit unvorstellbar hoch konzentrierter GEIST/VERSTAND ist. Die Zentrale, wie Umfangreich sie auch immer sein mag, wird von GOTT nie verlassen, weil sonst die Schöpfung vernichtet würde. Es wäre so, als wenn GOTT aufgehört hätte zu existieren.

Da das Universum (sichtbare Welt) ebenso wie der Himmel (unsichtbare Welt) als geschlossene Einheiten aus dem Nichts bzw. aus GOTT heraus geschaffen worden sind, gehört GOTT notwendiger Weise einer höheren Dimension an, und wohnt im unzugänglichen Licht, wo ER als ALLEINIGER MACHTHABER alle Kräfte und Mächte entweder in SICH birgt, oder von SICH ausgehen lässt.

GOTT ist als reiner GEIST und reine MACHT die Zentrale, aus welcher alles Licht, alle Mächte und alle Kräfte geflossen sind und fliessen. GOTT ist also jenseits der Beschaffenheit der geschaffenen sichtbaren und der geschaffenen unsichtbaren Dimensionen. GOTT existiert über SEINER SCHÖPFUNG.

Es ist auch zu bedenken, dass es vor aller Schöpfung nur GOTT und sonst gar nichts gegeben hat und dass GOTT alle Schöpfung immerzu erhält. Dies bedeutet, dass GOTT im Grund SEINER EXISTENZ und SEINES Wesens nicht nur ALLEINE war, als ER die gesamte Schöpfung erschuf, sondern immer noch ALLEINE in einer unvergleichlichen Position ist.

GOTT SELBST ist von der allerfeinsten Beschaffenheit und alles, was von IHM ausgeht, ist von weniger feiner Beschaffenheit, so dass sich notweniger Weise dabei  neue Dimensionen ergeben. Dass GOTT in der höchsten Stufe DES GEISTES existiert und am weitesten weg von der Materie ist, bedeutet nicht, dass GOTT deswegen weniger wirklich und real ist.

Wie die gesamte allerfeinste Beschaffenheit GOTTES, welche zugleich unendliche Kraft und Macht ist, zustande kommt und woraus sie besteht, bleibt ein Geheimnis. Aufgrund der unendlichen Konzentration und der unendlichen Menge an gespeicherter Energie, kommt der Autor zu dem Ergebnis, dass GOTT im Gegensatz zu seinen früheren Behauptungen, einen Körper hat. Aber die MACHT, das BEWUSSTSEIN bzw. DER konzentrierte GEIST und DER intensive ATEM sind die Bestandteile, welche die Beschaffenheit GOTTES ausmachen. GOTT bewegt SICH, obwohl ER einen Körper hat, auch nicht in einem Raum, denn ER macht DEN Raum aus, in welchem ER sich befindet.

Das reine SELBST und BEWUSSTSEIN GOTTES verhält sich, wie schon an einige Male betont, zu allen GEDANKEN und daraus hervorgehenden Äußerungen, wie die höchste Stufe der Potenzialität zur Wirksamkeit.

Da von allen Seiten des GEIST-Körpers GOTTES immerzu gespeicherte und konzentrierte Energie GOTTES in wirksame, von GOTT ausgehende Energie, umgewandelt wird und auf diese Weise auch andere Räume entstehen, kann GOTT aber keinen Körper wie ein Mensch oder ähnlich einem Engel haben. Buchstäbliche Hände, buchstäbliche Füße, ein buchstäblicher Bauch, ein buchstäblicher Rücken, eine buchstäbliche Brust, ein buchstäblicher Hals, buchstäbliche Haare und ein buchstäbliches Angesicht, wären GOTT bei SEINER Umwandlung von konzentrierter und gespeicherter Energie in wirksame Energie nur im Wege.

Wenn das gesamte Handeln und Wirken GOTTES aus GEIST besteht, dann ist das reine BEWUSSSTSEIN GOTTES und SEINE daraus entstehenden GEDANKEN erst recht konzentrierter und energiegeladener GEIST, eben reinste MACHT. Das BEWUSSTSEIN GOTTES ist so voller unendlicher und konzentrierter MACHT und KRAFT, dass GOTT immer wieder davon nehmen kann und sie umwandelt, um die Schöpfung zu erschaffen, zu erhalten oder um andere Dinge, was immer ER will, bewirken zu können.

Die gesamte geschaffene physische und geschaffene geistleibliche Welt ist der Körper in dem GOTT gleich einem Tempel wohnen will oder wohnt. An dieser Stelle gibt es dann tatsächlich eine Analogie zur Erschaffung des Menschen, welcher aus diesem Grund das Abbild oder Gleichnis GOTTES genannt wird. Das Haupt ist der Sitz des Selbst und der Gedanken, die Nerven leiten den Willen und die Gedanken zu den einzelnen physischen Körperteilen, mit denen sie ausgeführt werden. Alles dies ist in einem gewissen und übertragenen Sinn bei GOTT DER FALL, SEIN machtvolles SELBST, SEIN energiegeladenes BEWUSSTSEIN erzeugt SEINE Gedanken und Worte und die können dann gemäß DEM WILLEN in materielle oder geistleibliche Energie, umgewandelt werden.

Paulus beschreibt die Innewohnung GOTTES in Jesus Christus zum Zweck der Versöhnung in der folgenden Weise:

„GOTT war in Christus und versöhnte die Welt mit SICH SELBER und rechnete ihnen ihre Sünde nicht zu.“ 2.Korinther 5,19

Genau genommen war GOTT in der Form in Christus, dass eine von IHM ausgehende Fülle des Geistes in Christus war. Auch diese Fülle ist keineswegs die gesamte Fülle des GEISTES, welcher von GOTT ausgeht, noch viel weniger ist es GOTTES SELBST und BEWUSSTSEIN als Quelle und Ursprung aller Dinge. Aber alles Wirken und alles erfüllen von Menschen durch GOTT ist mit DEM SELBST, mit DEM BEWUSSTSEIN und DEM DENKEN und HANDELN GOTTES untrennbar verbunden.

Es ist daraus zu schließen, dass in der Bibel meistens von GOTT in SEINEM Wirken und Handeln, aber wenig von SEINEM unfassbaren und unendlich energiegeladenen SELBST und BEWUSSTSEIN die Rede ist, welches die Quelle und der Ursprung aller Wirksamkeiten und alles Geschaffenen sind. Aber GOTT im absoluten Sinn ist und bleibt dennoch immer mit SEINEM Wirken und Handeln untrennbar verbunden.

Das Herausgehen GOTTES aus SICH SELBST ist immer LIEBE und so wird die auf das reine SELBST und das BEWUSSTSEIN konzentrierte Energie der SELBSTLIEBE immerzu in Energie der NÄCHSTENLIEBE und sogar der FEINDESLIEBE umgewandelt.

Weil GOTT ein unendlicher Ozean voller GEIST ist, kann ER von diesem Geist nehmen und SEINEN Geschöpfen geben und wird doch nicht viel weniger.

Das physikalische Universum allein hat eine Energie, welche 2mal 10 hoch 72 Watt beträgt. Dazu kommt noch die gespeicherte 0 Punkt-Energie des Weltalls, welche so riesig ist, dass ein Kubikdezimeter schon 10 hoch 100 Watt ergäbe. Die Energien der himmlischen Wohnungen und der unzähligen Engel sind noch viel gewaltiger, so dass alles zusammen genommen eine riesige Menge an Energie ergibt, welche DER SCHÖPFER für die Erschaffung von Himmel und Erde, Unsichtbarem und Sichtbarem, verwendet hat. GOTT aber hält noch mehr an Energie in SICH gespeichert, daher erhält ER auch die ganze Schöpfung. GOTT hat soviel Energie in SICH gespeichert, dass ER die ganze von IHM ausgegangene Energie auch wieder in SICH hineinziehen könnte. Abgesehen davon hält GOTT immer noch soviel Energie in SICH, dass IHM alle Dinge möglich sind.

„ICH bin das Alpha und das Omega, spricht DER HERR GOTT, DER DA IST, und DER DA WAR und DER DA KOMMT, DER ALLMÄCHTIGE.“ Offenbarung 1,8

GOTT hält soviel Energie in SICH gespeichert, dass ER soviel an Energie von SICH ausgehen lassen kann, um damit die versöhnte und erlöste Menschheit, neben unzähligen himmlischen Heerscharen, zu erfüllen. Auf diese Weise kommt GOTT. Nicht wie es sich einige vorstellen, in einer menschenähnlichen Gestalt, sondern durch einem mächtigen Ausfluss SEINES Geistes in die Schöpfung hinein.

„Wenn ihm aber alles unterworfen ist, dann wird auch der Sohn selbst DEM unterworfen sein, DER ihm alles unterworfen hat.“ 1.Korinther 15,28

Nach dieser Erörterung über GOTT und GEIST, sowie GOTT und MACHT und ENERGIE soll nun noch einmal der Text, um welchen es in Johannes 4,24 geht, auch unter Berücksichtigung des Zusammenhangs, zur Sprache kommen.

Es geht ja um die Anbetung GOTTES im Geist und in Wahrheit. Um GOTT recht anbeten zu können, müssen Menschen, wie schon einmal erwähnt, im Geist sein und von GOTTES Geist erfüllt sein. Anbetung hat aber auch  viel mit dem Wissen und dem Erkennen GOTTES zutun. Die Anbetung hat also mit GOTT SELBST zutun, mit SEINEN Fähigkeiten und mit SEINEM Tun. Diese kommen darin zum Ausdruck, dass GOTT in jeder Hinsicht SCHÖPFER ist. GOTT ist notwendig GEIST, weil ER SCHÖPFER ist. Die Beschaffenheit und Substanz als GEIST macht es nämlich GOTT möglich3 alles zu erschaffen.

GOTT ist ein Speicher voller schöpferischer Macht, Kraft und Energie, der dieselben jederzeit in wirksame Macht, Kraft und Energie umwandeln kann. Man könnte die Aussage des Herrn Jesus auch so wiedergeben. Ganz voller GEISTMACHT, KRAFT oder Energie ist GOTT.

Es ist neben dem Buch der Schöpfung auch der Geist der Erkenntnis und der prophetische Geist, durch welche eine tiefere Erkenntnis GOTTES möglich ist. Die Samariter hatten Inhalte der 5 Bücher Moses übernommen, aber sie hatten danach keinerlei Einsicht und Erkenntnis über Propheten mehr bekommen. Auch den Inhalt der 5 Bücher Moses, soweit er denn überliefert war, verstanden sie sehr oberflächlich. Sie blieben beim äußeren und rein menschlichen Verständnis stehen und folgten alten Traditionen ohne Erkenntnis GOTTES.

Von daher sagte der Herr Jesus:

„Ihr betet an, was ihr nicht kennt, wir beten an, was wir kennen, denn das Heil ist aus den Juden.“ Johannes 4,22

Zunächst einmal besagt diese Stelle, dass Jesus, wie viele Juden, ein Anbeter GOTTES ist. Heil hat nach biblischem Verständnis mit der Kenntnis und Erkenntnis GOTTES zutun. Und weil den Juden in Bezug auf die Kenntnis und Erkenntnis GOTTES viel geschenkt bekommen haben, ist das Heil aus den Juden.
Noch ein Gedanke: Jesus sagt nicht: Wir beten an, WEN wir kennen und ihr betet an wen ihr nicht kennt. Sondern Jesus sagt: wir beten an WAS wir kennen und ihr betet an was ihr nicht kennt. Möglicherweise spielte Jesus an dieser Stelle schon auf die spätere Aussage, dass GOTT GEIST ist, an. Wir anbetenden Juden verstehen GOTT als was ER ist, nämlich GEIST, während ihr Gott mit völlig falschen menschlichen Vorstellungen eines menschenähnlichen Körpers anbetet.

Nun wird behauptet, dass das Wort Zelem/Bild immer die Bedeutung von einem genauen äußeren und körperlichen Abbild habe bzw. gehabt habe. Soweit es die Menschen oder Tiere betrifft, mag dies auch zutreffend sein. In Bezug auf GOTT sind aber Schlussfolgerungen, die sich aus dem Gebrauch von Worten in der Umgangsprache der damaligen Zeit ergeben, sehr fragwürdig. Am Ende wäre GOTT dann tatsächlich nur noch ein Mensch und kein SCHÖPFER mehr. Auch das Wort "GOTT ist LIEBE" oder die Liebe (Agape) überhaupt muss entsprechend der biblischen Botschaft interpretiert werden und erfährt im NT eine Neuinterpretation. Wenn es um geistliche Dinge und Fragen geht, helfen Vergleiche und Wortstudien mit dem Wortgebrauch der damaligen Zeit nicht immer weiter. Ein anderer Sachverhalt liegt vor, wenn es um die Einordnung von Ereignissen oder aber das Verständnis von Denkweisen von Zeitgenossen Jesu, der Zeitgenossen von Moses oder der Zeitgenossen von Abraham geht.