Wie beurteilt man den Erfolg einer christlichen Konferenz? Kann man das überhaupt? Ich traue mir das nicht zu, aber meinen Eindruck von den beiden ersten Tagen (danach musste ich beruflich nach Asien) gebe ich gerne weiter.
Als ich am Reformationstag 2010 Anthony Buzzard einlud zu den Lesern seines Buches über die Dreieinigkeitslehre in Deutschland zu sprechen, wurde ich von manchen der mir persönlich noch unbekannten Teilnehmern etwas überrumpelt. Einige sahen in diesem ersten Treffen in Deutschland eine "Bühne", auf der sie alle von allem, das ihnen wichtig war, lautstark und beinahe aggressiv unterrichten mussten.
Mein Gebet für das zweite Treffen war, dass Gott eine Gruppe aus den Teilnehmern dieser Konferenz forme, die für sich die Aufgabe sieht, weitere Konferenzen in Deutschland zu organisieren. Ein halbes Jahr später ist das auch geschehen.
Ein weiteres Anliegen war, dass Gott nur diejenigen bringt, die in einem sanften Geist miteinander nach Wahrheit suchen. Ich habe etwas "mitgeholfen", indem ich einigen keine Einladungen sandte, die mehr daran interessiert waren das Trennende statt dem Gemeinsamen zu finden.
Für die Konferenz im Mai 2012 entschied sich das Organisationsteam in Deutschland Joel Hemphill einzuladen. Das war eine gute Entscheidung und ich habe nur Positives von den Teilnehmern über seine Predigten gehört. Danach predigte er zwei Abenden in Prag. Auch dort wurde er zum Segen.
Ich habe die Zeit in Deutschland als wunderbare Gemeinschaft erlebt. Es war ein Treffen mit alten Freunden und neuen Kontakten, die sich alle im Glauben (und in der Ablehnung durch andere wegen ihrer "ketzerischen" Ansichten) an den Einen Gott und Seinen Messias einig waren.
Natürlich gab es verschiedene Meinungen zu wichtigen Themen. Über das Feiern von jüdischen Festen oder das Thema der Präexistenz Jesu wurde von den Teilnehmern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz kontrovers diskutiert. Aber das geschah in einem friedlichen Geist und im Hören auf den anderen.
Und auch der Blick auf Gottes weltweites Wirken war gegeben. Ein Bruder aus Indien berichtete von seiner Arbeit, John und Sonja Horsewood erzählten von ihrem Kinderheim in Kenia und ich durfte einige Worte über die Gemeinden in Pakistan und Indonesien, sowie der Entwicklung in Europa sprechen. Mittlerweile gibt es bereits in fast jedem europäischen Land zumindest einige Kontakte (bzw. Gemeinden), die so wie wir an nur einen Gott glauben.
2013 wird das Organisationsteam wieder zu einer Konferenz einladen. Mein Gebet ist, dass sie in einem Geist der Liebe zu Gott und dem anderen stattfindet. Ein weiteres Anliegen ist mir, dass diese Konferenz nicht zur Bildung einer Organisation mit menschlichen Strukturen führt, sondern zur Stärkung und Erbauung des Werkes dient, das Gott selbst unter uns wirkt.
Werner Bartl